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Bitcoins und andere Kryptowährungen sind in aller Munde – obwohl die wenigsten Menschen das Prinzip dahinter verstehen. Das virtuelle Geld verspricht schnelle Gewinne. Wie typische Bitcoin Betrugsfälle ablaufen, lernen Sie in diesem Artikel.
Wie funktioniert der Bitcoin Betrug?
Wer noch nicht mit Bitcoins in Berührung gekommen ist, weiß in der Regel gar nicht, wie er die Kryptowährung kaufen kann und was er nach dem Kauf damit machen soll. So ging es einem Kunden unserer Abteilung Wirtschaftsdetektei Köln.
Penetrante Werbung mit Prominenten
Der Mann hatte schon von Bitcoins gelesen, doch das System dahinter war ihm unbekannt. Wie es der Zufall wollte, entdeckte er im Internet ein Werbebanner. Darin wurde mit dem Bild von Günter Jauch geworben, der eine interessante Anlagemöglichkeit und Schlupfloch für eine Geldanlage entdeckt hatte: Bitcoins. Man könne rasant schnell Geld verdienen und das noch steuerfrei.
Wenn Günter Jauch das macht, muss es ja gut sein, dachte der Kunde. Darum klickte er auf die Anzeige und gelangte auf eine professionell aufgemachte Webseite. Dort konnte er lesen, was Bitcoins sind und wie schnell man damit reich werden kann.
Der Kunde wollte es machen wie Günter Jauch und Geld anlegen, da die heimischen Banken unter dem Strich keine Zinsen zahlen. Also gab er seine Kontaktdaten auf der Webseite ein und wartete, was geschah.
Bitcoin Trader aus London meldet sich
Noch am gleichen Tag erhielt der Kunde einen Anruf von einem Bitcoin Trader aus London. Der Mann sprach perfekt Deutsch und nannte sich Peter Schwarz. Er erklärte, er sei Trader an der Londoner Börse und spezialisiert auf die Kryptowährung Bitcoin.
Mit blumigen Worten berichtete Herr Schwarz von den außergewöhnlichen Erfolgschancen durch die Investition in Kryptowährungen. Zu seinen Kunden würden normale Bürger, erfolgreiche Geschäftsleute und Prominente gehören.
Er bot an, zunächst klein in das Geschäft einzusteigen, um sich mit der Materie vertraut zu machen. Dazu müsse man einfach ein kostenloses Konto bei dem Trader anlegen und eine Einzahlung vornehmen. Zum Testen würden 1000 Euro reichen.
Der Anleger eröffnet ein Bitcoin-Konto beim Trader
Weil das Risiko als überschaubar erschien, ließ sich unser Kunde auf den Deal ein und eröffnete ein virtuelles Konto bei dem Trader, von dem er nur eine schöne Webseite kannte und eine britische Telefonnummer. In dem Augenblick war er bereits in die Falle getappt.
Zunächst musste er Kopien seines Ausweises einreichen. Die Betrüger können diese Ausweiskopien später gut für andere Betrügereien nutzen. Je nach Masche kann so ein Ausweis extrem wertvoll sein.
Danach überwies er die 1.000 Euro auf ein Offshore-Konto. Der Trader wechselte das Geld dann angeblich in Kryptos um und ließ dem Kunden die Zugangsdaten für sein virtuelles Konto zukommen.
Der Kunde erkannte in den Folgetagen, dass es fortwährend Bitcoin Transaktionen auf diesem Account gab. Nachdem der Wert erst auf unter 700 Euro gesunken war, stand er nach 14 Tagen schon bei knapp 2.000 Euro. Das war sensationell.
Der Betrüger meldet sich per Telefon
Nachdem der Kurs rasant gestiegen war, meldete sich der Betrüger. Er fragte, ob der Kunde zufrieden sei mit den bisher erzielten Renditen. Das bejahte der Kunde natürlich. Nun erklärte der Täter, momentan sei es mehr als günstig, eine größere Summe anzulegen. Der Hype sei groß und Krypto Währungen würden in den nächsten Monaten enorme Gewinne erzielen. Alle seine Kunden würden jetzt gewaltig reinschießen, um von den Gewinnen zu profitieren.
Es kam wie es kommen musste – das Opfer ließ sich breitschlagen, 80.000 Euro zu investieren.
In der Folge beobachtete er die Kursentwicklung. Und tatsächlich hatten die Betreiber der Seite dafür gesorgt, dass die Gewinne nur so in die Höhe schossen. Binnen weniger Wochen waren aus den insgesamt 81.000 Euro, die das Opfer investiert hatte, über 140.000 Euro geworden. Sagenhaft.
Das Opfer möchte eine Auszahlung
Erneut fragte Herr Schwarz unseren Kunden, ob er weiteres Geld nachschießen wolle. Das konnte dieser nicht, da er seine gesamte Barschaft investiert hatte. Vielmehr bat er Herrn Schwarz um eine Auszahlung eines Teils seiner Investition, weil er Bargeld für einen Autokauf brauchte.
Herr Schwarz erklärte, das sei eine schlechte Entscheidung, aber letztlich wäre es möglich. Allerdings sei die Auszahlung nicht so leicht wie die Einzahlung. Wegen der kurzfristigen Verfügung seien nun Gebühren fällig. Ohne das Bezahlen dieser Gebühren sei die Auszahlung nicht machbar. Insbesondere seien es
Wechselgebühren
Steuern
Diese belaufen sich auf 10 % der auszuzahlenden Summe. Hier musste der Kunde also 5.000 Euro nachschießen, um sich 50.000 auszahlen zu lassen. Dennoch ein gutes Geschäft, wie er meinte, angesichts einer hohen Rendite.
Nachdem die Gebühren gezahlt worden waren, kam die nächste Überraschung: Angeblich seien nun noch 7% für den Zoll fällig, also erneut 3.500 Euro.
Dann das bittere Ende: Es erfolgte keine Auszahlung. Der Anleger hatte insgesamt 89.500 Euro bezahlt und erhielt kein Geld. Daraufhin wandte er sich an unserer Detektei.
Der Anleger war Betrügern aufgesessen
Schon im ersten Gespräch mit dem beratenden Detektiv erfuhr der Anleger, dass er wahrscheinlich auf einen Krypto Betrug hereingefallen sei. Die Masche ist nicht neu. Seit dem Boom rund um Bitcoin & Co gibt es unzählige Betrugsmaschen, die zahllose Opfer gefordert haben.
Dennoch wollte der Kunde es genau wissen. Er wollte eine Firmenauskunft und eine Recherche direkt am Sitz des Traders in London. Die Adresse stünde schließlich im Internet und auch auf den Verträgen.
Unsere Detektive in London begaben sich in der Folge zu der Büroadresse. In dem Firmengebäude gab es zahlreiche Firmen, allerdings nicht die Bitcoin Trading Firma.
Die britische Telefonnummer erwiese sich als eine Voice Over IP Nummer, die man von überall betreiben kann.
Herr Schwarz erwies sich als Fake und die Webseite war ebenfalls nur ein Fake, geschützt durch eine auf das Anonymisieren von Daten spezialisierte Firma aus Panama. Die Seite selber war erst einige Wochen vor dem Betrug online gestellt worden.
Die Kontobewegungen waren nicht existent und nur gefälscht, um weitere Einzahlungen zu generieren.
Bitcoin Betrug gehört zur Cyberkriminalität
Die Täter sitzen in Call-Centern im Ausland und suggerieren dem Opfer beim Anlagebetrug hohe Gewinnchancen. Dieses Schema zieht immer, weil die Gier des Menschen den Verstand lahm legt.
Die Verbrecher schrecken vor nichts zurück und nehmen auch Rentnern das letzte Geld. Das geht so lange wie das Opfer irgendwann das Geld zurück haben will. Erst dann schließen sie alle Leitungen.
Das Geld der Opfer ist vielleicht wirklich in die Bitcoin-Währung investiert worden, aber jeder einzelne Bitcoin ist in der Wallet der Täter gelandet.
Darum unser Rat: Wenn Sie Angebote mit Kryptowährungen erhalten, die hohe Gewinne versprechen, lassen Sie Ihren gesunden Menschenverstand walten. Fallen Sie nicht auf den Betrug herein und lassen dem Täter keine finanziellen Mittel zukommen.
Im Zweifel sprechen Sie mit einem Detektiv unseres Teams. Wie erkennen die kriminellen Machenschaften der Anlagebetrüger. Sofern es von besonderem Interesse ist, überprüfen wir den Anbieter. So sind Sie auf der sicheren Seite und werden kein Opfer von Anlagebetrug beim Handel mit Bitcoin.
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