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Schriftgutachten
Was genau ist ein Schriftgutachten?
Das Schriftgutachten oder die Schriftvergleichung gehört in den Bereich der Kriminalistik respektive der Kriminaltechnik. Diese Disziplin der Kriminalistik hilft, die Identifizierung eines Urhebers der jeweiligen Handschrift zu ermöglichen. Das heißt, die Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, ob jemand einen bestimmten Text geschrieben hat oder nicht.
Wenn Sie beispielsweise mit einer Unterschriftfälschung oder einer Fälschung eines Testaments zu tun haben, lässt sich das oft mit dem Schriftgutachten nachweisen. Es gibt forensische Schriftgutachten, bei der die jeweilige Handschrift um Ihre Echtheit zu prüfen ist.
Wie sicher ist ein Schriftgutachten?
Ein Schriftgutachten dient im Einzelfall nicht für ein zu 100 Prozent sicheres Ergebnis, sondern verhilft Ihnen zu Wahrscheinlichkeitsaussagen. Denn ein Schriftmerkmal unterliegt den zufälligen und den systematischen Veränderungen.
Sie können das als sogenannte “probabilistischen Schlussfolgerungen” sehen, denn ein Schriftgutachten entsteht aus der Subjektivität der menschlichen Auffassung. Das Gutachten unterliegt somit auch der Unvollkommenheit eines menschlichen Urteilsvermögens.
Wenn Sie eine schriftvergleichende Untersuchung anfordern, müssen Sie damit rechnen, dass das Schriftvergleichsgutachten den “Grad der persönlichen Überzeugung” des jeweiligen Gutachters wiedergibt, was die Richtigkeit des Ergebnisses angeht. Kopien oder auch gescannte Schriftstücke sind übrigens nicht geeignet für ein Gutachten. Nur ein Originalschriftstück lässt sich begutachten.
Dennoch gibt eine schriftvergleichende Analyse eine ganz klare Vorgabe über die Wahrscheinlichkeit, dass jemand bestimmtes Urheber eines Schreibens ist oder eben nicht.
Basis ist die Graphologie, was die “Lehre von der Handschrift als Ausdrucks des Charakter” ist.
Beispiele für Formulierungen von Schriftgutachten
Das Ergebnis eines Handschriftgutachtens ist als Wahrscheinlichkeitsaussage zu sehen. Die Bewertungsskala beinhaltet Aussagen wie:
- “mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit”
- “mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit”
- “mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit”
- “mit eher mäßiger Wahrscheinlichkeit”.
Sie haben damit die Aussage des Schriftsachverständigen.
Vergleichsschriftproben als wichtiges Indiz
Vergleichsschriftproben sind wichtig, damit der Schriftsachverständige Ihre Schriftprobe richtig bewerten kann. Es sind etwa 20 unbefangene Unterschriften beispielsweise nötig, was den Namensinhaber geht, damit er aussagekräftig vergleichen kann. Briefe lassen sich leichter vergleichen.
Meistens wird jedoch aufgrund viel weniger Vergleichsunterschriften schon eine Urheberschaftsaussage getroffen, doch manchmal helfen auch viele Proben nicht, die Urheberschaft zu klären. Das Vergleichsschriftmaterial, das der Schriftsachverständige erhält, sollte möglichst umfangreich sein.
Damit kann der Schriftsachverständige die Bandbreite der Schreibgewohnheiten des Schreibers gut erkennen. Idealerweise besteht hier auch eine Vergleichbarkeit was den Wortlaut, die Schriftart, die Schriftträgereigenschaften, das Schreibgerät und die Schreibbedingungen anbetrifft.
Das jeweilige Schriftzeichen soll im Idealfall in etwa 20-mal in der Probe enthalten sein. Je nachdem, wie die Gesamtkonstellation Ihres Falles ist, kann die Urheberschaftsbewertung stattfinden.
Typische Dokumente, die mittels Graphologie auf Echtheit zu begutachten sind:
- Testamente
- Unterschriften auf Verträgen
Hat der Erblasser beispielsweise ein Testament hinterlassen, das von einer anderen Person verfälscht oder verfasst sein könnte, untersucht der Schriftsachverständige in seinem Gutachten Wort für Wort die Echtheit. Je mehr handschriftlicher Text vom Erblasser, umso besser.
Ist nur die Unterschrift handschriftlich, so braucht ein Schriftsachverständiger ausreichende Vergleichs-Unterschriften vom Erblasser.
Ein Gericht entscheidet im Zweifel anhand der Ermittlungen der forensischen Schriftuntersuchung.
Forensische Schriftprüfung
Spezialisierte Detekteien haben einen erfahrenen Schriftgutachter im Team. Dieser erstellt forensisch Schriftgutachten.
Das sind dann Schreiben oder Hinterlassenschaften wie:
- anonyme Briefe
- Erpresserbriefe oder Drohbriefe
- Drohzettel
- oder sogar Kritzeleien an Wänden oder öffentlichen Verkehrsmitteln.
Bei dem forensischen Gutachten beurteilt der Schriftsachverständige die vorhandenen und vorgelegten Schriften auf Beweise für
- Vertragsfälschungen
- Verfasser von Drohungen
- Vorursacher von Schmierereien
- Unterschriftenfälschungen im Bereich von Testamenten.
Gerade die anonymen Drohungen in einem Drohbrief sind dann oftmals der entscheidende Beweis in einem Fall, der fehlt, um den Täter zu erkennen. Hier hilft das Gutachten zur Schrift für die Beweisführung.
Schriftsachverständiger erstellt Persönlichkeitsprofil des Schreibers
Graphologische Untersuchungen der Handschrift einer Person bieten zudem die Möglichkeit, etwas mehr über den Schreiber zu erfahren und ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen.
In diesem Profil kristallisiert der Gutachter über den Verfasser des Schriftstückes Kriterien heraus wie:
- Geschlecht
- Charakter
- wesentliche Wesenszüge
- Arbeitsweise
Der Sachverständige der Graphologie
Ein Schriftsachverständiger hat eine qualifizierte Ausbildung und arbeitet im Zusammenhang mit verschiedenen Fällen. Er nutzt bewährte und aktuelle Untersuchungsmethoden zur Analyse und Begutachtung von Schriftstücken. Die vergleichenden Aussagen kommen dienen auch der Beweisführung vor Gericht. Hier sollte ein vereidigter Sachverständiger zum Einsatz kommen.
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Dann helfen wir Ihnen. Ein Graphologe untersucht die Handschrift und die fragliche Schreibleistung. Sie erhalten im Abschluss ein schriftliches Gutachten, das der Sachverständige unserer Detektei angefertigt hat.
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