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Gewinnversprechen am Telefon
So läuft der Betrug mit Gewinnversprechen am Telefon
Aus heiterem Himmel kommt der unerwartete Anruf: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben im Lotto gewonnen. Vor allem ältere Personen sind immer wieder Opfer dieser Betrugsmasche.
Die Täter gehen dabei sehr einfallsreich vor, wenn es darum geht, Geld vom Opfer zu fordern. Schon im ersten Anruf fangen die Täter an, intensiv auf das Opfer einzureden. Der Gewinn ist sicher, muss aber innerhalb einer kurzen Frist eingefordert werden, sonst verfällt er.
Erklärt das Opfer, dass er doch bei gar keinem Gewinnspiel oder nicht beim Lotto teilgenommen hätte, so kommt als Antwort, dass es ein Gratis-Spiel war. Diese veranstalte man aus Werbegründen.
Betrug aus dem Call Center
Die Täter rufen aus Call-Centern im Ausland an. Besonders oft sind diese in der Türkei zu finden. Sie erklären, Anwalt oder Notar zu sein. In dieser Eigenschaft hätten Sie die Aufgaben, die gute Nachricht an den Angerufenen zu überbringen, wonach dieser angeblich eine hohe Geldsumme oder einen Sachpreis wie ein Auto gewonnen habe.
Dabei erklären sie, dass der Gewinn nur dann ausgezahlt werden könne, wenn der Gewinner die anfallenden Kosten im Vorfeld entrichtet. Dazu solle der Gewinner im Voraus Gebühren, Steuern oder Kosten für die Überführung des angeblich gewonnenen Fahrzeuges entrichten.
Leider ließe das Gesetz keine Verrechnung mit dem Gewinn zu, so dass diese Beträge immer im Vorfeld zu leisten seien. Je nach Vorgehen erfolgt die Zahlung auf ein Konto im Ausland, per Western Union an eine unbekannte Person ebenfalls im Ausland oder das Geld würde in bar an einen Abholer übergeben. Auch das Versenden von Bargeld mit der Post in ein fernes Land ist denkbar.
Zahlt der glückliche Gewinner die geforderte Summe, so erhält er seinen angeblichen Gewinn dennoch nicht. Dieser existiert gar nicht.
Hat das Opfer einmal bezahlt, kommen weitere Forderungen, Das Geld sei nicht eingegangen oder zu spät gekommen, so dass nun neue Steuern oder Zoll-Gebühren fällig werden.
Recovery Betrug
Zahlt das Opfer irgendwann nicht mehrt, geht der Betrug weiter. Dann kommt ein Anruf eines angeblichen Polizisten oder Staatsanwalts. Dieser erklärt, man sei leider Opfer eines Betruges geworden. Aber man kann das Geld noch retten. Es müsse nur noch eine Zahlung geleistet werden, damit die Täter auf frischer Tat festgenommen werden können.
Der angebliche Polizist hat natürlich aus dem gleichen Call-Center angerufen, um das Opfer nochmal zu schröpfen. Zahlt man die geforderte Summe, um die ersten Gelder zu retten, so ist auch dieser Betrag verloren.
Die angebliche Straftat
Bei einer anderen Variante des Betruges geben sich die Täter als Staatsanwälte aus. Mit ernster Stimme erklären sie dem Geschädigten, dieser habe sich durch die erste Zahlung an die Täter strafbar gemacht. Deshalb laufe jetzt ein Ermittlungsverfahren gegen ihn. Das könne aber eingestellt werden, wenn das Opfer eine Strafzahlung akzeptiert und diese sofort überweist.
Die Täter setzen bei Ihrem Vorgehen die Opfer extrem unter Druck. Das geht auch weiter, wenn diese nicht mehr zahlen wollen. Hat der Geschädigte kein Geld mehr zur Verfügung, weil die Ersparnisse schon überwiesen wurden, erklären die Täter, man solle sich Geld leihen oder einen Kredit aufnehmen.
Übertragung falscher Rufnummern
Damit die Opfer die Geschichte glauben, verfälschen die Betrüger die Rufnummer, die beim Angerufenen im Display steht.
Obwohl die Täter im Ausland sitzen, sehen die Opfer eine deutsche Rufnummer. Ist der Rechtsanwalt angeblich aus Berlin, so steht im Display auch eine Berliner Rufnummer. Ruft die Polizei an, sieht man die 110 im Display.
Ist das Opfer mittellos, soll es als Finanzagent mitwirken
Hat jemand kein Geld mehr, manipulieren die Anrufer das Opfer so lange, bis es sich bereit erklärt, als Financial Agent mitzuwirken. Dass das eine strafbare Handlung ist, ahnt der Geschädigte nicht. Dabei gibt es verschiedene Varianten:
- Das Opfer stellt Bankkonto für eingehende Zahlungen zur Verfügung, die dann später weitergeleitet werden.
- Alternativ eröffnet der Geschädigte ein neues Bankkonto online, von dem die Täter dann die Zugangsdaten erhalten.
- Das Opfer wird aufgefordert, Bargeld entweder persönlich oder per Post anzunehmen und dann weiterzuleiten. entgegennehmen und weiterleiten, bevorzugt per Western Union oder MoneyGram.
Die eingehenden Zahlungen kommen von anderen nichtsahnenden Opfern und die Finanzagenten sind somit unwissentlich Bestandteil des Betruges.
Die Aufgabe des Finanzagenten ist die Weiterleitung der Gelder ins Ausland. So wird der Weg des Geldes verschleiert. Finanzagenten machen sich damit strafbar.
Aus der Praxis der A Plus Detektei
In einem Fall unserer Detektei erhielt eine 64jährige Rentnerin Antje aus dem Ruhrgebiet einen Anruf. Der Anrufer erklärte in perfektem Deutsch, die Dame habe 83.700 Euro bei einem Gratis-Spiel gewonnen. Sie müsse allerdings schnell handeln, denn der Gewinn stehe nur eine Woche zur Verfügung. Wenn sie den Gewinn nicht abruft, bekäme ihn ein anderer.
Vor der Ausschüttung seien 5000,00 Euro Steuern zu zahlen. Antje hatte dieses Geld nicht, nahm aber einen Kredit auf. Das Geld überwies sie dann nach Mazedonien; den Gewinn hat sie nie erhalten.
Trotz ihrer Behinderung saß die Dame nun auf den Schulden und musste eine Nebenbeschäftigung annehmen, um die Schulden abzutragen.
Beratung bei Gewinnversprechen am Telefon
Glauben Sie nicht alles, was man Ihnen am Telefon verspricht. Bevor Sie eine Zahlung leisten, sprechen Sie mit der Polizei oder einem Detektiv. Gerne beraten wir Sie unverbindlich, damit Sie nicht in die Falle tappen. Bei Bedarf überprüfen wir den Vorgang und enttarnen Fake-Profile der Anrufer:
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