Neue Betrugsmasche Facebook – 9 Betrügereien die Sie kennen sollten

Autor: Jochen Meismann

Facebook ist mit etwa 2,9 Milliarden Nutzern die weltweit meistgenutzte Social-Networking-Plattform. Was auf der einen Seite gut ist, birgt andererseits Schattenseiten, denn Facebook ist gleichzeitig die Heimat zahlloser Betrüger, Hacker und Schwindler.

Nach Statistiken werden über 60 der Facebook-Nutzer mindestens einmal wöchentlich mit einem Betrugsversuche auf Facebook konfrontiert. Darum muss sich jeder Facebook Nutzer bewusst sein, dass hinter jedem Klick ein Betrüger lauern könnte, der eine neue Betrugsmasche bei Facebook auf Lager hat.

In diesem Leitfaden lernen Sie die aktuell häufigsten Betrugsmaschen bei Facebook kennen, auf die Sie achten sollten.

Was sind Facebook Betrügereien?

Facebook-Betrügereien umfassen eine Reihe von Betrugsmaschen, die auf der Plattform stattfinden. Manche erwecken sogar den Anschein, die Aufforderungen würden von Facebook selbst stammen.

Facebook-Betrüger nutzen zahllose Taktiken. Dazu zählen überwiegend gefälschte Konten, bei denen sich jemand die sich als Freund oder seriöses Unternehmen ausgibt. Genauso ist Betrug auf dem Facebook-Marktplatz an der Tagesordnung.

Wegen der hohen Nutzerzahl ist es für Facebook Betrügern leicht, eine hohe Zahl von Menschen anzusprechen. Am Ende gibt es immer den einen oder anderen User, der auf eine der Betrugsmaschen hereinfällt. Dabei sind ältere und unerfahrene Internetnutzer besonders im Fokus der Betrüger.

Neue Betrugsmasche Facebook

Wer Opfer eines Facebook-Betrugs geworden ist, hat mit den unterschiedlichsten Folgen zu kämpfen:

  • Hacker könnten das Facebook-Konto übernehmen. Betrüger wollen Zugang zu fremden Facebook-Konten, um die Kontakte des Nutzers zu betrügen oder sensible Informationen, Fotos und Videos zu finden, die sie für Identitätsdiebstahl oder Erpressung verwenden können.
  • Es könnte passieren, dass der Nutzer Geld für nicht existente Artikel aus gefälschten Anzeigen zahlt. Die Betrüger posten täglich gefälschte Anzeigen und Marktplatzangebote, die die Opfer dazu verleiten, Bestellungen aufzugebenen, bei denen sie ihr Geld nicht zurück erhalten.
  • Nutzer könnten auf einen gefährlichen Link klicken, der anschließend Malware auf das Gerät herunterlädt. Hacker versenden über Facebook Messages solche Links, die Ihr Gerät mit Malware infizieren oder ihnen sogar den Fernzugriff auf Ihr Gerät ermöglichen können.
  • Betrüger können Sie auf gefälschten Seiten dazu bringen, persönliche Informationen preiszugeben. Kriminelle sammeln persönliche Informationen auf Facebook, um Ihre Identität zu stehlen.
  • Zahllose Menschen werden Opfer eines Liebesbetrugs. Diese Betrügereien haben einerseits verheerende finanzielle Folgen und verursachen andererseits einen furchtbaren emotionalen Schaden.
  • Arbeitssuchende können Opfer eines Job-Scams werden und können dabei am Ende erhebliche Summen an Geld verlieren.

Betrüger auf Facebook erkennen: 8 Warnzeichen

Online-Betrug auf Facebook hat die unterschiedlichsten Facetten. Es gibt allerdings einige Warnzeichen, die Ihnen dabei helfen können, einen versuchten Betrug rechtzeitig zu erkennen.

  1. Jemand fordert Sie online auf, Geld zu senden. Wenn Sie jemand um Geld bittet – egal ob per Zahlungs-Apps, Überweisungen oder Geschenkkarten – haben Sie es möglicherweise mit einem Betrug zu tun.
  2. Zu verlockenden Angebote auf dem Facebook-Marktplatz sind verdächtig. Verkäufer, die hochpreisige Artikel zu ungewöhnlich niedrigen Preisen anbieten, sind wahrscheinlich Betrüger.
  3. Ungewöhnliche Rechtschreibung oder Grammatik in den Nachrichten weist auf Betrug hin. Online-Betrüger sind nicht immer Muttersprachler in dem Land, in dem sie gerade ihr Unwesen treiben. Seltsame Fehler in der deutschen Sprache oder das Verwechseln von “Du” und “Sie” können auf einen Betrug hindeuten.
  4. Neu angelegte Accounts mit wenigen Freunden oder Followern sind verdächtig. Betrüger erstellen täglich neue Fake-Konten auf Social-Media-Seiten. Damit wollen sie ihre Opfer täuschen und einfangen. Neue Konten mit wenigen Freunden, ohne aktuelle Beiträge oder nur wenigen Interaktionen sind klare Warnsignale für einen Betrug.
  5. Schöne Profilbilder aber nur wenig Details im Account sind verdächtig. Betrüger stehlen für ihre Accounts Fotos attraktiver Menschen. Wenn Sie jemand kontaktiert, der aussieht wie ein Dressman oder ein Cover-Girl, dann handelt es sich wahrscheinlich um ein gestohlenes Foto.
  6. Dringliche unaufgeforderte Nachrichten sind verdächtig. Wenn Sie eine Nachricht von jemandem erhalten, den Sie nicht kennen, überprüfen Sie im Zweifel die Identität der Person, bevor Sie irgendetwas machen, was die Person gefordert hat.
  7. Neue Profile Ihrer Freunde und Bekannten sind verdächtig. Online-Betrüger erstellen oft gefälschte Profile mit dem Namen und den Profilfotos anderer Menschen. Diese sind den ursprünglichen Profilen der ahnungslosen Nutzer 1:1 nachempfunden. Erhalten Sie von einem solchen Profil eine Freundschaftsanfrage, seien Sie vorsichtig und vergewissern sich bei Ihrem Freund, ob es sich wirklich um ein neues Profil von ihm handelt.
  8. Links zu externen Webseiten können gefährlich sein. Will Sie jemand per Links in den Nachrichten auf fremde Webseiten zu locken, auf denen Sie persönliche Informationen eingeben müssen, machen Sie das nicht. Ihre Daten landen direkt bei den Betrügern.

Häufige Betrugsmaschen auf Facebook

1. Spendenbetrug

Beim Spendenbetrug schickt eine ältere Dame eine Freundschaftsanfrage an arglose Opfer, chattet mit diesen. Sie erzählt dann, sie sei todkrank und möchte eine Spende an den Facebook-Freund in Form einer Schenkung vornehmen. Dazu soll die begünstigte Person allerdings Gebühren an einen Notar oder Rechtsanwalt leisten.

Ziel ist es, so viel Geld wie möglich für die angeblichen Notar-Gebühren zu kassieren und dann zu verschwinden.

So können Sie einen Spendenbetrug vermeiden:

Vergewissern Sie sich über die Identität der Person. Fragen Sie beispielsweise nach einem Video-Call, um zu sehen, ob Sie wirklich mit besagter Person schreiben. Betrüger erstellen Fake Profile und belegen diese Profile oft sogar mit Ausweisen, die aus anderen Betrügereien stammen (lesen Sie dazu den Artikel gefälschten Ausweis erkennen). Bei dem Video-Call bestehen Sie darauf, dass die Person interagiert und auf bestimmte Anweisungen reagiert.

Überprüfen Sie den Notar. Finden Sie heraus, ob es den angeblichen Notar wirklich gibt, insbesondere indem Sie bei der Notarkammer Erkundigungen einholen, die Webseite des Notars überprüfen und schauen, ob es einen Telefonbucheintrag gibt.

Achten Sie auf amtliche Dokumente. Bei einer Schenkung sind entsprechende Dokumente notwendig. Achten Sie auf den Sprachgebrauch und erkundigen Sie sich bei den Behörden zu der Rechtmäßigkeit.

💡 Verwandter Artikel: Betrug mit Schenkung bei Facebook

Die angebliche Schenkung ist ein Trick.

2. Liebesbetrug auf Facebook

Romantik-Betrug, auch Love Scamming oder Romance Scamming genannt, auf Facebook ist eine perfide Masche, die mit den Gefühlen der Opfer spielt. Dazu erstellen Betrüger Fake Profile mit gestohlenen Fotos. Sie kontaktieren potentielle Oper via Messenger genau wie über Instagram, Dating-Websites oder andere Social-Media-Plattformen. Anschließend versuchen sie, zu dem Opfer eine Art romantische Fernbeziehung zu beginnen.

Diese Betrügereien dauern Tage, Wochen oder sogar Monate. Sobald der Betrüger das Vertrauen der Opfer gewonnen hat, fordert er diese auf, eine Geldüberweisung zu tätigen. Ist das einmal geschehen kommen immer weitere Forderungen auf den Tisch.

So vermeiden Sie den Liebesbetrug auf Facebook:

Hüten Sie sich vor Love Bombing. Wenn sich eine Online-Beziehung extrem schnell entwickelt, ohne dass man sich jemals gesehen hat, ist das höchst verdächtig. Betrüger versuchen dabei, Sie schnell um den Finger zu wickeln und so dann möglichst schnell an Ihr Erspartes zu kommen.

Überprüfen Sie das Facebook-Profil. Was zu schön ist um wahr zu sein, ist es meist auch nicht. Checken Sie das Profil genau durch. Schauen Sie sich Freunde und Follower an, schauen Sie sich Interaktionen an und unterziehen Sie die Bilder einer Prüfung.

Schicken Sie kein Geld. Wenn eine Frage nach Geld kommt – warum auch immer – lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, auf die Forderung einzugehen. Schicken Sie niemals einem Fremden aus dem Internet Geld.

💡 Verwandter Artikel: Love Scamming – der Betrug mit der Liebe

3. Anlagebetrug auf Facebook

Mit hohen Renditen und garantierten Gewinnen locken Kriminelle auf sozialen Netzwerken ahnungslose Nutzer. Dazu erstellen Sie Anzeigen mit den Bildern von Prominenten wie Thomas Gottschalk oder Günter Jauch. Nach dem ersten Kontakt sollen Sie hohe Summen in fragwürdige Anlagen investieren.

So vermeiden Sie den Anlagebetrug auf Facebook:

Vermeiden Sie dubiose Anlagen. Wenn Ihnen jemand eine Anlage empfiehlt, die Sie nicht kennen oder verstehen, fragen Sie zunächst bei Ihrer Hausbank nach.

Schicken Sie kein Geld ins Ausland. Wenn Ihnen ein angeblicher Broker erzählt, er könne Ihr Kapital gewinnbringend anlegen und Sie sollen Geld ins Ausland oder auf eine unbekannte Kryptobörse schicken, machen Sie es nicht.

Geben Sie niemals Ihre Login-Daten preis. Wenn Sie Ihr Erspartes auf einer Krypto-Plattform angelegt haben, geben Sie die Zugangsdaten auf keinen Fall an den Fremden aus dem Internet weiter.

💡 Verwandter Artikel: Kryptobetrug auf Tinder

4. Fake Shops auf Facebook

Kriminelle nutzen soziale Netzwerke, um Opfer mit gefälschten Anzeigen für billige Produkte zu locken. Wenn man auf diese Anzeigen klickt, wird man auf eine gefälschte Shopping-Website weitergeleitet, die persönliche Daten, Kreditkartennummern und vieles mehr stiehlt.

So erkennen Sie eine gefälschte Anzeige:

Extrem günstige Produkte sind eine Falle. Die Täter locken Opfer mit extrem günstigen Preisen in die Falle. Wir ein Produkt deutlich unter dem üblichen Preis angeboten, ist es vermutlich ein Betrug.

Falsche Webshops. Wenn Sie auf eine Anzeige klicken, schauen Sie sich die Zielseite genau an. Fehlerhafte Programmierung oder ein fehlendes Impressum weisen auf Betrug hin. Durchleuchten Sie die URL auf Google.

5. Job Scamming auf Facebook

Lukrative Jobs und schnell verdientes Geld locken wie das Licht die Motten. Allerdings gibt es die Jobs gar nicht.

So erkennen Sie Fake Jobs:

Es werden Gebühren fällig. Wenn ein Arbeitssuchender vor Antritt der Arbeit Gebühren an den Arbeitgeber zahlen soll, ist das immer Betrug.

Es sollen Konten eröffnet werden. Wenn Personen als App-Tester Konten bei Banken oder Krypto-Börsen eröffnen sollen und die Daten weitergeben muss, ist das ein Betrug.

💡 Verwandter Artikel: Falscher Job als App Tester

Verbraucher werden mit falschen Job-Anzeigen gelockt

6. Betrug auf Facebook Marketplace

Wer auf Facebook Marketplace in Vorkasse treten soll oder Versandkosten vorab zahlen soll und von dem Verkäufer seinen Ausweis als Sicherheit zugesandt bekommt, tappt offenen Auges in die Falle. Der Ausweis ist betrügerisch erlangt und das überwiesene Geld ist verloren ohne dass es jemals die Ware gäbe.

So erkennen Sie die Marketplace Betrugsmasche

Verkäufer fragt nach Versandkosten für die Spedition. Geht es um sperrige Artikel, verlangen die Täter vorab Gebühren für Versandkosten in Form von Pay-Safe Zahlung, Geschenkkarten, PayPal als Freunde und Bekannte oder per Überweisung ins Ausland. Zahlen Sie niemals vorab Versandkosten, sondern nur Zug um Zug: Ware gegen Geld.

Verkäufer fragt nach Ausweis oder bietet diesen als Sicherheit an. Wenn ein Verkäufer Sie auffordert, dass Sie ihm Ihren Ausweis als Foto schicken sollen oder er das Bild seines Ausweises an den Käufer schickt, liegt der Verdacht auf Betrug nahe, wenn Vorkasse zu leisten ist.

💡 Verwandter Artikel: Betrugsmasche eBay Kleinanzeigen

7. Messenger Nachricht: Bist du das in dem Video?

Ein häufiger Messenger-Betrug nutzt die Neugier der Opfer aus. Sie erhalten eine Nachricht von einer Person aus Ihrer Freundesliste über ein Foto oder Video, auf dem Sie angeblich zu sehen sind.

Wenn Sie darauf klicken, werden Sie jedoch auf eine gefälschte Website weitergeleitet, die nach sensiblen Anmeldedaten fragt oder Ihr Gerät mit Schadsoftware infiziert. Die Nachricht kam tatsächlich von einem gehackten Konto oder einem Dubletten-Account, der dem eines Freundes nachgebildet ist.

Wie schützen Sie sich vor solchen Links?

Ignorieren Sie verdächtige Nachrichten. Widerstehen Sie der Versuchung, auf den Link zu klicken oder auf die Nachricht zu antworten. Am besten ignorieren Sie diese Nachrichten vollständig.

Immer aktuellen Virenschutz nutzen. Sichern Sie Ihre Geräte mit einem Virenschutzprogramm. Dieses zeigt dubiose Seiten an und schützt vor Malware.

8. Facebook-Betrug – falsche Freundschaftsanzeigen

Es kommt eine Freundschaftsanfrage von jemandem, mit dem man schon connected ist. Nimmt man die neue Freundschaftsanfrage an, kommt eine Nachricht dass das alte Profil des Freundes gesperrt oder gehackt worden sei und er sich ein neues Profil zulegen musste. Dann fragt der “Freund” nach der Handynummer, die er wegen des Hacks verloren habe.

Kurz darauf eine SMS mit einem Code. Diesen will der Facebook-“Freund” wissen. Dann schnappt die Falle zu: Wer den Code weitergibt, hat einem Bezahldienst eine Freigabe erteilt und die Gebühren werden mit der nächsten Handyrechnung abgebucht. Oder es handelt sich um eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und Kriminelle nutzen dann die Identität des Opfers.

Wie schützen Sie sich vor Dubletten-Freundschaftsanzeigen?

Schützen Sie Ihre Freundesliste. Zeigen Sie die Liste Ihrer Freunde auf Facebook niemals öffentlich im Netz an. Das minimiert das Risiko, Anfragen von Fake-Dubletten von Kriminellen zu bekommen.

9. Gehackte Konten mit Werbung für Investitionen in Kryptowährungen

Mit gehackten Accounts versuchen Cyber Kriminelle die Opfer dazu zu bringen, Geld bei Fake-Kryptobörsen zu investieren, weil man dort hohe Renditen verdienen können.

Die Cyberkriminelle hacken als erstes die Konten Ihrer Freunde oder Follower. Dann verschicken sie von deren Accounts Nachrichten, in denen sie schreiben, sie hätten hohe Gewinne auf dieser und jener Kryptobörse gemacht und man solle es doch selber auch probieren. Allerdings ist das Geld dann unweigerlich verloren.

So vermeiden Sie Betrügereien mit Fake-Kryptowährungen:

Ignorieren Sie Versprechen über garantierte Renditen. Jede Investition ist mit Risiken verbunden. Erzählt jemand Ihnen etwas anderes, versucht er Sie zu betrügen.

Fragen Sie Ihre Freunden nach. Wenn ein Freund Ihnen plötzlich Investitionen in Kryptowährungen empfiehlt, könnte sein Konto gehackt worden sein. Warnen Sie Ihren Freund auf anderem Wege und berichten im von dem Hack.

Investieren Sie nie in unbekannte Kryptowährungen. Wenn Sie wirklich in Bitcoin & Co investieren wollen, halten Sie sich an regulierte und vertrauenswürdige Kryptowährungsbörsen.

Sind Sie auf einen Betrug hereingefallen?

Melden Sie den Betrugsfall bei der Polizei und sichern Sie Ihr Profil. Wenn Sie im Vorfeld einer größeren Transaktion Sicherheit haben wollen, können unsere Privatdetektive Ihnen helfen, die Wahrheit herauszufinden. Allerdings sind die Ermittlungen einer Detektei mit einem Honorar behaftet, so dass diese Recherchen nur dann sinnvoll sind, wenn es um größere Beträge geht.

Rufen Sie in einem solchen Fall an und lassen sich beraten:

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