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Nachstellung
Nachstellung ist eine Straftat
Nach § 238 Strafgesetzbuch (StGB) ist eine Nachstellung eine Straftat, die je nach Schweregrad mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren behaftet ist.
Ein Nachstellen liegt nach dem StGB dann vor, wenn eine Person beharrlich die Nähe eines anderen Menschen aufsucht. Das muss dann so aufdringlich geschehen, dass dadurch die Lebensgestaltung des Menschen schwerwiegend beeinträchtigt ist.
Was bedeutet Nachstellen?
Das ständige Aufsuchen der Nähe eines anderen Menschen kann für diesen eine große Belastung sein. Daher nennt das StGB unter § 238 Absatz 1 Nr. 1. bis 5. die konkreten Erscheinungsformen der Nachstellung.
Formen der Nachstellung nach dem Gesetz (StGB)
- Eine Person sucht die räumliche Nähe zu einer anderen Person in einer Art und Weise, die zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der Lebensgestaltung der betroffenen Person führt.
- Jemand versucht über diverse Kommunikationskanäle (zum Beispiel Internet, Telefon, Mobilfunk) Kontakt zu jemandem aufzubauen. Er macht das derart penetrant, dass dadurch eine subjektiv empfundene Bedrohung bei der betreffenden Person eintritt.
- Eine Person tätigt Bestellungen von Waren und Dienstleistungen im Namen einer anderen Person oder veranlasst Dritte, Kontakt zur dieser Person aufzunehmen.
- Jemand bedroht eine andere Person mit der Verletzung von Leben (Gefahr des Todes), der körperlichen Unversehrtheit, der Freiheitsberaubung oder droht sogar, Angehörigen der Person etwas anzutun.
- Alle sonstigen Handlungen, die eine vergleichbare schwerwiegende Beeinträchtigung der Lebenssituation der betreffenden Person (des Opfers) nach sich ziehen.
Das Strafmaß der Nachstellung gemäß Strafgesetzbuch
Das Strafmaß für Nachstellungshandlungen liegt gemäß StGB je nach Schweregrad und damit der Beeinträchtigung des Opfers / der Opfer bei Geldstrafen und Freiheitsstrafen bis zu 10 Jahren. Die Strafe bemisst sich konkret nach den Auswirkungen der Tat für das / die Opfer.
Leichte Fälle der Nachstellung werden nach dem Gesetz nur auf Antrag verfolgt beziehungsweise wenn das öffentliche Interesse dies erfordert.
Nachstellung stammt aus dem Englischen
Das Delikt Nachstellung hat eine englische Übersetzung, die in der Öffentlichkeit wesentlich geläufiger ist als der deutsche Begriff. Im Englischen reden wir von Stalking. Dieser Begriff ist inzwischen in den deutschen Sprachgebrauch eingeflossen. Er bedeutet so viel wie Anpirschen.
Man versteht darunter das wiederholte Belästigen, Verfolgen, Bedrohen und Terrorisieren einer Person gegen deren Willen. Täter gehen dabei derart penetrant vor, dass hieraus eine massive Beeinträchtigung der Lebensumstände beim Betroffenen folgt.
Erscheinungsformen der Nachstellung in der Praxis?
Stalker agieren vielfältig. So zählt eine Häufung von telefonischen Kontaktaufnahmen zu einer anderen Person, die diese als Telefonterror empfindet, zum Nachstellen. Gleiches gilt für das gehäufte Versenden von SMS-Kurznachrichten an die Nummer der Person, Whats-App-Nachrichten oder Nachrichten über andere Apps oder mit Briefen.
Eine weitere Erscheinungsform des Stalkens ist das Bestellen von Waren und Dienstleistungen auf den Namen des Opfers sowie ungewünschte Geschenke. Stalker verfolgen ihr Opfer rund um die Uhr.
Andere begehen verschiedene einzelne Handlungen zum Nachteil eines anderen. Das beginnt mit dem einfachen dauernd vor dem Haus stehen, dem Auflauern und endet im Verfolgen oft sogar mit Hilfe verbotener Technik wie GPS Sendern am Auto oder sonstigen Mitteln.
Ab wann sprechen wir von Nachstellen?
Gehen die persönlichen Kontakte oder Versuche der Kontaktaufnahme zu einem anderen Menschen über ein übliches Maß hinaus ist das das erste Zeichen für die Tat. Entsteht hieraus für die betreffende Person eine Bedrohung oder werden durch die Tat die Alltagsumstände der betreffenden Person massiv gestört oder beeinträchtigt, so handelt es sich um Nachstellung.
Um als Stalking-Opfer zu gelten, müssen konkret mindestens zwei verschiedene, die Privatsphäre des Opfers schwerwiegend beeinträchtigende Aktionen, nachweisbar vorliegen, die in der Regel über mindestens acht Wochen andauern und bei der betreffenden Person Angst auslösen.
Wer sind die Opfer einer Nachstellung?
Grundsätzlich kann jeder Opfer einer Nachstellung sein, egal ob Mann oder Frau. Häufig ist der Täter bei den Opfern bekannt. In vielen Fällen handelt es sich um den Ex-Partner oder eine Person aus dem nahen Umfeld wie zum Beispiel Familienmitglieder, Arbeitskollegen oder Kunden.
Was sind die Ursachen für Nachstellungshandlungen?
Die Ursachen liegen in einem Trieb des Täters, sein Opfer zu erniedrigen und Macht auszuüben. Auslöser sind oft narzisstische Kränkungen, die aus empfundenen Zurückweisungen der Ansprüche des Stalkers an das Stalking-Opfer resultieren.
Der Täter möchte das Opfer zu bestimmten Verhaltensweisen zwingen, die der Erfüllung seiner Bedürfnisse dienen.
Was sind die Folgen einer Nachstellung?
Für die Betroffenen sind die Folgen je nach Schweregrad des Stalkings unterschiedlich schwerwiegend. Typisch sind:
- Magenproblemen
- Kopfschmerzen
- Angst
- Panikattacken
- Schlafstörungen
- Wut
- Depressionen.
Zudem geht mit dem Stalking eine veränderte Lebensführung der Opfer einher. Diese schotten sich häufig zunehmend von ihrer Umwelt ab, aus Angst dem Stalker zu begegnen und in Gefahr zu geraten.
Was kann ich gegen Nachstellungen tun?
In der Praxis haben sich diese Verhaltensweisen bei einer fortwährenden Belästigung als hilfreich erwiesen:
- Den Kontakt zum Stalker vollständig abbrechen.
- Die Stalking-Vorfälle detailliert dokumentieren.
- Information über die Stalking-Vorfälle an das persönliche Umfeld.
- Beweise für das Verhalten des Täters sammeln.
- Die Polizei hinzuziehen.
- Beratungseinrichtungen aufsuchen.
- Juristische Schritte einleiten (einstweilige Verfügung, Gerichtsverfahren, Strafanzeige)
Wie erhalte ich Beweise in meinem Fall?
Wenn Sie von dem nachstellenden Verhalten eines Täters betroffen sind, benötigen Sie im Zweifel Beweise. Ansonsten könnte der Täter alles abstreiten. Wenn Sie sich wehren wollen, sind klare Fakten nötig, dass es ein beharrliches Nachstellungsverhalten gibt, das die Lebensgestaltung des Opfers schwerwiegend benachteiligt. Diese Beweise helfen Ihnen, sich auf Basis von §238 StGB nach dem Strafrecht zu wehren.
Sofern Sie in Ihrem Fall Zeugen und Beweise benötigen, ist der Einsatz einer Detektei ein bewährtes Mittel.
Ein Detektiv hält sich in Ihrer räumlichen Nähe auf und dokumentiert das Verhalten des Täters. Kommt es zu einer Gefahr, schreitet der Detektiv automatisch ein. Dieses Einschreiten ist aufgrund der Jedermann-Rechte statthaft. Wir helfen Ihnen bundesweit, egal ob Sie einen Detektiv in Hamburg oder einen Detektiv in München und überall dazwischen suchen.
Sprechen Sie mit einem Privatdetektiv, welche Optionen Sie haben, um einen persönlichen Schutz vor solchen Belästigungen zu erhalten. Wir prüfen für Sie auch, ob jemand Ihre Wohnung abhört und wir finden GPS Sender in Ihrem Auto, die der Täter zu Ihrer Verfolgung dort versteckt hat.
Bei der Beweisführung arbeiten wir gerne mit Ihrem Fachanwalt für Strafrecht zusammen, der die Anfordernisse des Gesetzes und der Staatsanwaltschaft besser beurteilen kann. So ist die Bekämpfung der Nachstellung im Sinne des Strafgesetzbuches inklusive eines möglichen Cyberstalkings effektiv möglich. Wenn die Staatsanwaltschaft später ein gerichtliches Verfahren auf den Weg bringt, sind Detektive Ihre Zeugen, die vor Gericht alle Erkenntnisse belegen.
Fazit
Nachstellungshandlungen sind kein Kavaliersdelikt. Sie stellen nach Strafgesetzbuch (StGB) eine strafbare Handlung dar und werden mit einer Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafen bis zu 10 Jahren geahndet. Stalking-Opfer sollten sich aktiv gegen das Stalking zur Wehr setzen und rechtzeitig Hilfe suchen. Durch die Handlungen können auf Dauer schwere Gesundheitsschädigungen bei den Betroffenen auftreten.
Rufen Sie jetzt an und lassen sich unverbindlich beraten, wie Sie Beweise erhalten:
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